Knoblauch für Zartbesaitete: Bärlauch
Zart im Geschmack und ohne böses Erwachen: Bärlauch ist eine tolle Alternative zu Knoblauch. Hier findet ihr alles, was ihr über das Frühlingskraut wissen müsst.
Ein Artikel von Svenja
Food-Redakteurin Svenja liebt stundenlange Koch-Experimente. Als Hobby-Selbstversorgerin macht sie viel von der Pike auf selbst & würzt ihre Artikel mit nordischem Flair und How tos.
Wenn der Frühling vor der Tür steht, ist der Bärlauch auch nicht weit. Er enthält viel Vitamin C, Magnesium und Eisen, verbessert Stoffwechsel und Durchblutung, und kurbelt die Verdauung an. Gleich mehrere Gründe, Bärlauch öfter auf unseren Speiseplan zu setzen. Hier erfahrt ihr mehr über das pfiffige Frühlingskraut – natürlich gibt's dazu die passenden Rezepte!
Aussehen und Geschmack von Bärlauch
Bärlauch ist ein typisches Frühlingskraut, das von Ende März bis in den Mai hinein Saison hat. Auch ohne grünen Daumen, lässt er sich auf Balkon und Terrasse ziehen. Bärlauch kann nämlich eines besonders gut: sich richtig schnell ausbreiten. Und zwar Jahr für Jahr und Meter für Meter.
Sein Geschmack ähnelt dem von Knoblauch. Kein Wunder, denn beim Bärlauch geht’s zu wie in einer Großfamilie: unter anderem sind Schnittlauch, Zwiebel, Lauch und Knoblauch mit ihm verwandt. Doch Bärlauch hat einen ganz klaren Vorteil im Vergleich zum allseits beliebten Knoblauch: Er hat keinen Einfluss auf den Körpergeruch – Knobi-Fahne ade!
Bärlauch sammeln
Für viele ist das Sammeln von Bärlauch ein absolutes Frühjahrshighlight. Ihr zählt auch zur Kategorie Jäger und Sammler? Dann solltet ihr euch vor dem Sammeln mit ein paar Tipps und Handkniffen vertraut machen.
Giftige Doppelgänger
Wer das erste Mal im Wald nach Bärlauch Ausschau hält, sollte unbedingt einen Wildkräuter-Experten mitnehmen. Dieser hilft euch nicht nur bei der Suche nach lukrativen Bärlauch-Spots, sondern kann Bärlauch sicher von seinen giftigen Doppelgängern unterscheiden. Das leckere Kraut kann nämlich leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt werden. Da ist es umso kniffliger, dass sowohl Bärlauch als auch seine Doppelgänger gerne an denselben Standorten zu finden sind! Wir empfehlen euch deshalb lieber erstmal eine geführte Wildkräuterwanderung mitzumachen, bevor ihr selbst auf die Jagd geht. Bärlauch kann man anhand verschiedener Merkmale von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden:
Unterscheidung Bärlauch/Maiglöckchen: Im Gegensatz zu Maiglöckchen wächst Bärlauch einzeln aus dem Boden heraus. Seine Blätter weisen einen langen Stiel auf und haben einen matten Grünton, während bei Maiglöckchen die Unterseite der Blätter leicht glänzt.
Unterscheidung Bärlauch/Herbstzeitlose: Im Vergleich zu Herbstzeitlosen besitzt Bärlauch einen dünnen Blattstiel, der aus dem Boden sprießt.
Bei Unsicherheit kann der sogenannte „Reibetest“ Aufschluss geben: Zerreibt ein Blatt zwischen Daumen und Zeigefinger. Riechen sie danach nach Knoblauch, dann handelt es sich um Bärlauch.
Standort-Check
Bärlauch wächst besonders gerne an schattigen, feuchten Stellen in Laub-, Buchen und Auwäldern. Dort, wo er seinen Platz gefunden hat, breitet er sich meistens in großem Umfang aus und ist deshalb oft nicht zu übersehen. Trotzdem solltet ihr beim Sammeln behutsam vorgehen:
- Pro Pflanze nur 1-2 Blätter ernten, um die Pflanze zu schonen. Übrigens gilt in Naturschutzgebieten striktes Pflückverbot!
- Bärlauch bestenfalls abseits von Straßen und Wegen sammeln, um verunreinigte Pflanzen zu umgehen
- Hat der Bärlauch bereits geblüht, schmecken die Blätter weniger aromatisch. Also lieber Finger weg!
Einkauf und Lagerung von Bärlauch
Während der Bärlauch-Saison könnt ihr das Kraut auf vielen Wochenmärkten und in diversen Supermärkten kaufen. Ihr solltet darauf achten, dass der Bärlauch noch nicht geblüht hat, denn dann hat er bereits seinen zarten Knoblauch-Geschmack eingebüßt. Da er auch schnell an Aroma verliert, wenn ihr ihn im Kühlschrank aufbewahrt oder länger kocht, solltet ihr ihn möglichst umgehend verbrauchen. Wenn ihr ihn dennoch ein oder zwei Tage lagern müsst, wickelt ihn in ein feuchtes Geschirrtuch und legt ihn in euer Gemüsefach.
Tipp: Ihr habt Bärlauch eingekauft und bei der Fülle in eurem Kühlschrank total vergessen? Dann könnt ihr ihn ganz easy und schnell zu Salz, Butter oder Pesto weiterverarbeiten. Die Rezepte findet ihr weiter unten im Artikel.
Bärlauch richtig zubereiten
Wie bei fast jedem Lebensmittel gilt: gründlich waschen. Gerade beim Bärlauch ist das wichtig, damit ihr euch keine Würmer einfangt. Anschließend solltet ihr die harten Stiele des Bärlauchs abschneiden, bevor ihr ihn weiterverarbeitet. Denkt aber dran: Je länger ihr ihn kocht, desto weniger Geschmack behält er. Gebt ihn lieber gegen Ende des Kochens zum Gericht. Guckt euch unser passendes Video an.
Damit ihr zur Bärlauch-Saison nicht planlos dasteht, präsentieren wir euch fünf einfache und leckere Rezepte mit Bärlauch. Viel Spaß beim Nachkochen!
Bring Würze in dein Leben – Mit Bärlauchsalz
Fisch und Fleisch ohne Salz kommen uns nicht auf den Tisch. Beides ist mit Bärlauchsalz umso mehr! Unser Bärlauchsalz ist einfach gemacht und verleiht Hähnchen, Garnelen & Co die extra Portion Pepp!
Der Allrounder: Bärlauchbutter
Ob zum Brunch, zum Grillen oder auf einer Party – Butter passt auf jedes Buffet. Auf Brot und gegrilltes Fleisch, zum Dünsten von Gemüse oder an Pasta. Unser Rezept für Bärlauchbutter passt einfach immer! Probiert selbst!
Fein und cremig – unsere Bärlauchsuppe
Wenn es im Wald schon nach Bärlauch duftet, die Sonne aber noch etwas auf sich warten lässt, ist es Zeit für unsere cremige Bärlauchsuppe. Leckere Kartoffeln, spritziger Weißwein, lockere Crème fraîche und nicht zu vergessen: frische Bärlauchblätter. Wie klingt ein Stück gebratener Lachs dazu? Verführerisch, oder?
Es ist Zeit für Bärlauch-Pesto, aber presto!
Eine überzeugendes Pastagericht braucht oft nur ein gutes Pesto. Rosso, Genovese, Calabrese? Kennen wir alles schon! We present: Pesto Bärlauch! Aus guten Zutaten ganz schnell zubereitet schmeckt eure Pasta garantiert grandioso. P.S. Auch sehr lecker: Bärlauch im selbst gemachten Tzatziki!
Mediterran: Bärlauch-Risotto
Bella Italia, deine Köche machen unsere Gaumen so glücklich! Risotto, wie es sein soll: Cremig gerührt, verfeinert mit italienischem Käse und perfektioniert mit selbstgemachtem Bärlauchpesto. Hier geht es zum wahr gewordenen Italien-Traum.
Mehr Bärlauch-Rezepte
Noch mehr Rezepte rund um den leckeren Bärlauch findet ihr in unserer Rezeptsammlung.